Am Anfang stand die Idee und eine Handvoll junger Leute, die die Steinenstadter Fasnacht und die Neuenburger Narretei beleben wollten. Erstmals trafen sich die vermeintlichen Mitglieder am 2. März 1988. Seitdem sind einige Monate ins Land gegangen und das Aussehen der neuen Narrenfigur nahm langsam Formen an. Durch eine kräftige Mund-zu-Mund-Propaganda fanden sich schon zum ersten Treffen zahlreiche junge Leute ein, die sich aktiv an der Narretei beteiligen wollten. Schnell wuchs die Anzahl der Begeisterten auf 22, also gleich zu Beginn ein närrischer Start: zweimal elf Mitglieder.
Zuerst suchte die anfangs noch namenlose Gruppe einen Namen für die Narrenfigur und da lag es nicht allzu fern, dass sie sich für einen Begriff entschieden, der auch der ländlichen Struktur und der Sprache gerecht wurde. So wurde der Name „Schierebirzler“ geboren. Abgeleitet wurde der Name von den fahrenden Gauklern die in den vergangenen Jahrhunderten ihre Kapriolen auf den Dörfern vorführten. Dazu nutzten sie als Forum meist eine große Scheune. Angetan von deren Kunststücken nannte sie der alemannische Volksmund „Schierebirzler“. Damit war auch die dazugehörige Legende für die neue Steinenstädter Narrenfigur geboren. Jetzt galt es nur noch das Aussehen diesen Gauklern nachzuempfinden.
Viele Ideen wurden in Zeichnungen umgesetzt und Prototypen von Masken gebastelt bis einer der Entwürfe allgemein von den angehenden Schierebirzlern für gut befunden wurde. So nahm die Maske eine freundliche und markante Gestalt an. Daraufhin ließen sie von dem Bildhauer und Maskenschnitzer Edgar Spiegelhalter aus March zwei Tonmodelle fertigen. Eines davon wurde für die endgültige Fassung ausgewählt. Eine lustige Maske mit einer vollen Mähne aus gelbem Stroh, darunter ein Braun-Rot-Gelbes Fransenhäs gaben dem „Schierebirzler“ nun eine Form!
Die eigentliche Gründungsversammlung fand am 7. Oktober 1988 im Vereinslokal der Neuenburger Narrenzunft „Rhiischnooge“ statt. Unterstützt wurden sie dabei u. a. von Oberzunftmeister Gustav Günter, Winfried Studer und Kurt Feederle. Am 23. November wurde die neue Zunft auch ins Vereinsregister eingetragen und die im August aufgestellten Vereinsstatuten wurden am 14. November 1988 neu gefasst und beschlossen.
Angeführt wurden die Schierebirzler von Roland Mayer, Stellvertreter Andreas Thalheimer, Rechner Dieter Lang, zweiter Rechner Andreas Mayer, Schriftführer Jörg Oestreich, Beisitzer und Schriftführerstellvertreter Zita Wettengel, zweiter Beisitzer und Materialwart Joannis Koutsoukas. Seitdem rumort es aus den Steinenstädter Scheunen: „Schiere – Birzler“!
Das 22-jährige Jubiläum feierten die Schierebirzler zu Beginn des Jahres 2010 mit einem Jubiläumsnarrentreffen am 16. Januar in und um die Baselstabhalle in Steinenstadt.